Von den ersten Fundstücken bis ins Museum
Es berührt mich jedes Mal, ein Stück aus meiner Sammlung in die Hand zu nehmen – ein Fragment von Stoff, Spitze oder ein alter Werbebogen – und zu wissen, dass genau diese Objekte bald im Textilmuseum St. Gallen im Rahmen der Ausstellung „Mode sammeln. Von T-Shirts bis Haute Couture“ gezeigt werden. Historische Korsetts, zarte Lingerie-Stücke und originale Werbematerialien tragen mehr als Material in sich: Sie bewahren Formenideale, Handwerkskunst und die subtilen Geschichten von Selbstbild und Weiblichkeit vergangener Zeiten.

Für mich ist Sammeln weit mehr als das Aufbewahren alter Stücke. Es ist ein Akt des Bewahrens der Geschichte, des Geistes, der hinter der Erfindung von Lingerie und Korsetts steckt. Jedes Objekt erzählt von den Menschen, die es geschaffen, getragen oder geschätzt haben – und in diesen Geschichten spüre ich meine eigene Leidenschaft: die Faszination für kreative Details, die Seele der Stoffe, die feinen Nuancen zwischen Mode, Intimität und Identität.

Begegnungen und Vorbereitung
Die Arbeit an der Ausstellung war ein intensiver, fast berührender Prozess. Als die Kuratorinnen Sina Jenny und Claudia Merfert meine Sammlung bei mir zu Hause sichteten, spürte ich, wie aus privaten Stücken langsam ein öffentliches Narrativ erwuchs. In Gesprächen wurde entschieden, welche Objekte einen Platz in der Ausstellung finden würden. Besonders eindrucksvoll war die Fotoreportage der Museumsfotografin Charlotte Leonie Hammann, die meine Stücke in sorgfältig komponierten Bildern dokumentierte – sie erhielten so eine neue Präsenz, fast als würden sie selbst Geschichten erzählen.

Aufbau und Ausstellungskonzept
Beim Aufbau im Museum wurde mir bewusst, wie sehr Präsentation selbst Teil des Erzählens ist: das Zusammenspiel von Licht und Raum, die Balance der Vitrinen, die dramaturgische Anordnung der Objekte. Meine Beiträge sind nur ein kleiner Ausschnitt, doch ich hoffe, dass Besucher:innen die Leidenschaft spüren, die mich beim Sammeln antreibt.Meine Beiträge sind nur ein kleiner Ausschnitt, doch ich hoffe, dass Besucher:innen die Leidenschaft spüren, die mich beim Sammeln antreibt. Die Ausstellung „Mode sammeln. Von T-Shirts bis Haute Couture“ öffnet am 24. Oktober 2025 und ist bis zum 25. Mai 2026 zu sehen. Neben meiner Sammlung zeigt sie Auszüge aus vier weiteren privaten Kollektionen sowie die Bestände des Textilmuseums St. Gallen. Besucher:innen können Popkultur und Grafikdesign in exklusiven T-Shirts entdecken, Ensembles nach Haute-Couture-Vorlagen aus der Schweiz bewundern sowie stilvolle Herrenanzüge und Accessoires der 1920er–1940er Jahre erleben.
Die Ausstellung lädt darüber hinaus zur Reflexion über Sammelleidenschaft und persönlichen Stil ein: Wie stellen wir unsere Garderobe zusammen, was bewahren wir und warum? Zwischen Faszination und Überfluss wird die feine Linie zwischen gezieltem Sammeln und wahllosem Ansammeln sichtbar.
Ich habe die Möglichkeit, zwei Personen zur Vernissage am 23. Oktober um 18:00 einzuladen und werde unter den Interessierten diese Plätze verlosen. Bitte senden Sie Ihre Anmeldung an atelier@beatasievi.ch.



Private Führungen – die Sammlung hautnah erleben
Wer meine Sammlung intensiver entdecken möchte, kann sie im Rahmen von privaten Führungen bei mir zu Hause kennenlernen. Hier dürfen die Stücke teilweise sogar berührt werden, und ich erzähle aus erster Hand die Geschichten, die sich hinter Stoffen, Spitzen und Korsetts verbergen. Jede Führung wird individuell auf die Interessen der Besucher:innen abgestimmt und ermöglicht einen persönlichen, fast greifbaren Einblick in die Welt meiner Sammlung. Weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten finden Sie hier: Atelierbesuche & Kollektion.

