Madame Dubarry

Beata Sievi Corset Artist
Kreation „Madame Dubarry“ Beata Sievi Corset Artist 2011

ENTSTEHUNGSJAHR: 2011
MATERIAL: Polyester-Taft Changeant
STATUS: verkäuflich / for sale

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„Madame Dubarry“, Rokoko-Kreation von Beata Sievi, Bild: Stanislav Kutac

In den 20 Jahren ihrer Tätigkeit hat Beata Sievi mehrere kleinere und grössere Mode-Shows inszeniert. Um zu verdeutlichen, welche Bedeutung das Korsett als Mittel der Verführung in der Kulturgeschichte spielte, verknüpfte sie die Vorführungen oft mit der Präsentation von literarischen Texten. Die Basisausbildung in Theater-Regie half ihr dabei, die Mode-Shows in lebendige szenische Darbietungen zu verwandeln. Das Kabinettstück „Paradies im Boudoir“ im Jahr 2011 war der opulenten Mode und den libertären Sitten des Rokokos gewidmet. Die Lesung hatte die Form einer Korrespondenz zwischen zwei markanten weiblichen Persönlichkeiten, für die besonders aufwendige Kreationen geschaffen wurden. Die Kreation «Madame Dubarry» war durch die Geschichte der Maîtresse von Ludwig XV. Marie Jeanne, Comtesse du Barry, inspiriert, die für ihre besonders luxuriöse Toiletten bekannt war.

Inspiration
Inspiration für den Entwurf

Die Arbeit an der Kreation «Madame Dubarry» umfasste um die 200 Stunden und wurde in Begleitung der in Theaterschneiderei ausgebildeten Damenschneiderinnen Simona Gini und Melanie Bearth ausgeführt. Der Entwurf wurde in erster Linie durch die höfische Mode des Rokokos, wie sie auf dem Portrait von Maria-Luisa di Parma von Valazquez und Canaletto zu sehen ist, beeinflusst. Dreieck und Rechteck: die Grundstruktur des höfischen Kleides, spiegelten das Interesse der Aufklärung an geometrischen Grundformen. Das Mieder war konisch geformt, während der Rock mit Hilfe des Reifrocks darunter eine zunehmend rechteckige Form erhielt.

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Rokoko Kreation „Madame Dubarry“, Beata Sievi 2011, Bild: Stanislaw Kutac

Diese Form der Jupe-Konstruktion hat große Ähnlichkeit mit den damals auf Märkten verwendeten Hühnerkörben (d.h. kuppelförmigen Käfigen), daher der Name panier (frz. „Korb“). Beata Sievi strebte es an, den geometrischen Formen mehr Schwung und Sanftheit zu verleihen und hat sich für den Ausbau des Reifrocks nach hinten, wie es erst in der zweiten Hälfte des 19 Jh. in Mode kam, entschieden. Damit nahm sie gleichzeitig Bezug auf die berühmte Krinolinen-Kritik und Krinolinen-Karikaturen, die in dieser besonderen Mode ein Sinnbild für Statusdenken und Machtwillen der Frauen sahen.

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„Madame Dubarry“, Beata Sievi Corset Artist 2011, Reifrock. Bild: Stanislav Kutac
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„Madame Dubarry“, Beata Sievi 2011, Reifrock. Bild: Sanislav Kutac

Die statischen Probleme der Krinolinen-Konstruktion, konnten  im Atelier «entre nous» in 40 Stunden Aufwand erfolgreich gelöst werden. Das Model Cindy, das die Kreation präsentierte, konnte sich darin mit grosser Anmut bewegen. Der Charme und die Grazie meines Mannequins begeisterten alle, die der Vorführung beiwohnten. Sie trug die verschwenderische robe à la française so, als wäre sie am französischen Hof zu Zeiten des Rokokos geboren – und liess ganz gelassen und nicht ohne Koketterie ihren Begleiter hinter ihr schreiten!

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„Paradies im Boudoir“
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„Paradies im Boudoir“, Beata Sievi, 2011, Bild: Stanislav Kutac
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„Paradies im Boudoir“, Beata Sievi 2011. Bild: Stanislaw Kutac

Mehr Bilder der Fotosession von Stanislav Kutac im Kunstmuseum Winterthur 2011, die im Vorfeld der Aufführung stattfand, sehen Sie in dieser Reportage.

Impressionen der Soirée „Paradies im Boudoir“, die im September 2011 stattgefunden hat, eingefangen mit der Kamera von Stanislaw Kutac, sehen Sie in diesem Blogartikel.