ENTSTEHUNGSJAHR: 2004
MATERIAL: Leder, Silbercollier Maciej Rozycki, Danzig (Polen)
Die Recherchen über die Korsettgeschichte bildeten einen grossen Teil der beruflichen Tätigkeit von Beata Sievi. Sie erlaubten der Künstlerin sowohl die Entstehung des Korsetts als auch den stetigen Wandel seiner Form über Jahrhunderte nachzuvollziehen.
Das Mieder entwickelte sich in einem langen Prozess aus dem enganliegenden Kleid, welches im 16. Jh. an den europäischen Höfen getragen wurde. Diese frühen Mieder stehen in einem Zusammenhang mit den vorherrschenden Vorstellungen über den Körper, welcher als ein Objekt der Kunst betrachtet und einer strengen Disziplin unterworfen wurde. Die Kontrolle des Körpers, die sich sowohl durch spezielle Kleidung, als auch im Unterricht des Gehens, des Tanzens und des Fechtens äusserte, symbolisierte die Beherrschung der Leidenschaften und brachte die Überlegenheit der Gesellschaftselite zum Ausdruck. Es war ein Wunsch der Künstlerin, eine Kreation anzufertigen, die einerseits an diese frühe Zeit des Korsetts anknüpft, anderseits an die Geschichte ihrer Heimatstadt Danzig, welche in der Renaissance ihre goldene Zeit erlebt hat, erinnert.
Die Form des Korsetts „Splendor gedanensis“ ist an die Gewänder des 16 Jh. angelehnt. Die Verwendung von Leder für dieses historisch inspirierte Modell ist jedoch ein moderner Einfall der Künstlerin, die nach einem Material suchte, das mit dem Silberschmuck aus Danzig am besten harmonieren würde.
Das mit Bernstein und Amethyst versehene silberne Collier hat Maciej Rozycki angefertigt. Der Silberschmied ist bekannt für den Schmuck im Danziger Stil und hat seine Werkstatt an der schönsten Strasse der Danziger Altstadt – in der Heimatstadt der Künstlerin.
Die Kreation wurde in der ersten, noch etwas schlichter Version während der Vorführung „Seduction parisienne“ im 2006 vom Model Lisa vorgeführt und vom Marc Zander fotografiert.