ENTSTEHUNGSJAHR: 2003
MATERIAL: Seiden Satin Duschesse, Goldfaden

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Das Korsett „Bégonia d`Or“ wurde nach dem Namen des Ateliers in Rochefort (Frankreich) genannt, in dem Beata Sievi unter Anleitung von professionellen Stickerinnen die aufwendige Goldfaden-Stickerei erlernte. Form und Schnitt des Korsetts sind an die Schnittlinien von 1860 angelehnt und an die Masse des Models Daniela angepasst. Im Gegensatz zu historischen Modellen war es hier wichtig, dass die Brüste vollständig bedeckt sind, so dass das Korsett als luxuriöses Abend-Outfit getragen werden kann.

Bereits in der Entwurfsphase war es klar, dass das wichtigste Gestaltungselement des Korsetts die Goldfaden-Stickerei sein wird. Um die Vorlage für die Stickerei zu entwerfen, hat Beata Sievi mehrere Ornament-Entwürfe in den Musterbüchern aus dem Ende des 19. Jahrhunderts studiert. Anschliessend hat sie ihr eigenes Ornament in das Korsett Schnittmuster eingezeichnet. Da es sich nicht nur um opulente Dekoration, sondern gleichzeitig um ein Masskorsett handelte, war der Anfertigungsprozess sehr anspruchsvoll. Normalerweise wird eine Goldfaden-Stickerei zuerst ausgeführt, weil der Stoff auf den Stickrahmen gespannt werden muss. In diesem Fall war es aber wichtig zu erst die Form des Korsetts zu prüfen, bevor die Stickerei ausgeführt wurde. Zur ersten Anprobe wurde das Korsett also im Original-Stoff angefertigt. Die für die Stickerei vorgesehene Korsett-Front bestand aber nur aus einem provisorisch eingesetzten Baumwollstoff. Erst nach den notwendigen Formkorrekturen konnte das Ornament nochmals angepasst werden, um dann bestickt zu werden.

Um die Goldfaden-Stickerei zu erlernen und auszuführen hat Beata Sievi einen 10-tägigen Kurs im Atelier von Bégonia d’Or belegt. Das Atelier in Rochefort in Frankreich ist für seine Stickerei-Arbeiten für die Haute Couture bekannt.
Die Erstellung der von Beata Sievi entworfener Stickerei erfolgte auf dem Korsettstoff, der an den Stickrahmen angenäht und anschliessend aufgespannt wurde – eine Arbeitsweise, die für jede Goldfaden-Stickerei erforderlich ist. Die Fertigstellung des Ornaments in verschiedenen Techniken benötigte 35 Stunden. Anschliessend wurde der bestickte Stoff auf verstärkte Einlagen aufgezogen und ins Korsett integriert. Der steife Korsettstab, der normalerweise dem Vorderteil die nötige Stabilität verleiht wurde, um das Design nicht zu stören, unsichtbar in den Korsetteinlagen platziert. Daniela wurde in dem Korsett von Beata Sievi porträtiert. Die zusätzlichen von Hand ausgeführten Verzierungen der Nähte und des Saums wurden erst einige Jahre später hinzugefügt.

The corset „Bégonia d`Or“ was named after the name of the studio in Rochefort (France), where Beata Sievi learned the elaborate gold thread embroidery under the guidance of professional embroiderers. The shape and cut of the corset are based on the lines of 1860 and adapted to the mass of the model Daniela. In contrast to historical models, it was important that the breasts are completely covered so that the corset can be worn as a luxurious evening outfit.
To design the template for the embroidery, Beata Sievi studied several ornament designs in the pattern books from the end of the 19th century. She then drew her own ornament into the corset pattern. The creation of the embroidery designed by Beata Sievi was done on the corset fabric, which was sewn to the embroidery hoop and then tensioned – a procedure that is required for each gold thread embroidery. The completion of the ornament in different techniques took 35 hours. Subsequently, the embroidered fabric was mounted on reinforced inserts and integrated into the corset. The stiff corset bar, which usually gave the front part the necessary stability, so as not to disturb the design, placed invisibly inside the corset. At the end, the hem and some longitudinal seams were decorated with different gold threads by hand.