Morgen 24. September werden die Models von entre nous im Rahmen der Rokoko Soirée in „Paradies im Boudoir“ in den opulenten Kreationen von Beata Sievi die Bühne betreten. Stanislav Kutac hat die Kollektion zuvor im Kunstmuseum Winterthur fotografiert.
Bild: Stanislav Kutac„Panier“ als Unterbau der Robe à la Française, Kreation von Beata Sievi, Bild Stanislaw Kutac„Madame Dubarry“, Beata Sievi 2011, Reifrock. Bild: Sanislav KutacRokoko Kreation „Madame Dubarry“, Beata Sievi 2011, Bild: Stanislaw KutacRokoko Kreation „Madame Dubarry“, Beata Sievi 2011, Bild: Stanislaw KutacRokoko Kreation „Madame Dubarry“, Beata Sievi 2011, Bild: Stanislaw Kutac
Kreation „Madamme Dubarry“ Beata Sievi 2011„Paradies im Boudoir“, Beata Sievi 2011, Bild: Stanislaw KutacRococo Kreationen von Beata Sievi„Paradies im Boudoir“, Beata Sievi, 2011, Bild: Stanislav KutacKreation „Les liaisons dangereuses“, Beata Sievi, Model Anna Logue, Bild Stanislav Kutac 2011Anna in der Kreation von Beata Sievi Corset Artist, 2011. Bild: Stanislav KutacKreation „Les liaisons dangereuses“, Model Anna Logue, Bild Stanislav Kutac 2011Szene aus dem Kabinettstück „Paradies in Boudoir“ von Beata Sievi, Bild: Stanislav Kutac
Szene aus dem Kabinettstück „Paradies in Boudoir“ von Beata Sievi, Bild: Stanislav Kutac
Die letzte Woche war sehr stark der Kreation „Madame Dubarry“ gewidmet – der kreative Prozess durfte heute in der zweiten Anprobe münden. Cindy hat zum ersten Mal das Kleid in ihrer ganzen Dimension, aus dem dunklen Taft angefertigt gesehen. Der Charme und Grazie meines neuen Mannequins begeisterten alle, die der Anprobe beiwohnen durften. Sie trägt die opulente robe à la Française als ob sie am französischen Hof zu Zeiten des Rokokos geboren wurde!
Kreation für Marie Jeanne, Entwurf und Realisation: Beata Sievi
Nur dank der Hilfe meiner zwei Praktikantinnen, Simona Gini und Melanie Bearth konnte eine so opulente Robe in nur zwei Wochen zur Anprobe vorbereitet werden. Die Fertigstellung bedarf es aber noch mehreren Stunden sorgfältiger Handarbeit.
Für eine Persönlichkeit aristokratischer Abstammung fertigen wir derzeit ein in seiner Einfachheit bestechendes Korsett im Still des späten XVI Jahrhunderts. Während die senkrechte Anordnung der vielen Korsettstäbe die Beherrchung der Leidenschaft symbolisiert, weist die zarte Handstickerei (Motiv und Ausführung – Beata Sievi) aus die verborgene Sehnsüchte der Trägerin.
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Die Hauptdarstellerin des Filmes „Mary, Queen of Scots“ trägt das Korsett unter einigen Kleider und in der wichtigsten Liebes-Scene des Filmes.
Anprobe Beata SieviKorsett für Mary Stuart von Beata Sievi
Dreieck und Rechteck: die Grundstruktur des höfischen Kleides spiegelt das Interesse der Aufklärung an geometrischen Grundformen. Das Mieder ist konisch geformt, während der Rock mit Hilfe vom Reifrock eine zunehmend rechteckige Form erhält. Diese Form der Jupe-Konstruktion hatte große Ähnlichkeit mit den damals auf Märkten verwendeten Hühnerkörben (d.h. kuppelförmigen Käfigen), daher der Name Panier (frz. „Korb“).
Entwurf der Konstruktion eines Panniers von hinten
2 Entwürfe für Brbara als François HillZeichnung von Maria Sybilla Merian
Maria Sibylla Mer1an ( 1647- 1717 ) war eine frühe Naturforscherin und bedeutende Künstlerin der Barock-Zeit. Ich hoffe, dass mir gelingen wird das Motiv der Rebe in die Kreation der François Hill einfliessen zu lassen.
In der Musik entspricht Rokoko zeitlich der Vorklassik und will sich durch den neuen galanten Stil anmutig-leicht vom „barocken Schwulst“ abheben – Musik die nicht durch Eindringlichkeit und Intensität packt, sondern auf vornehme Art unterhalten sollte. Zu den Stilmerkmalen gehört statt dem polyphonen Geflecht selbständiger Stimmen die oben aufliegende Melodie als hauptsächliche Trägerin des Ausdrucks. Wie Johan Mathesson 1739 es formulierte: „nichts bereite dem Ohr mehr Vergnügen und bewege das Herz stärker als die blosse Melodie in ihrer edlen Klarheit, Einfalt und Deutlichkeit“. Trotz der relativen Einfachheit wird im Rokoko auch die psychologische Dimension der Musik erkannt – man betont die Abkehr von Affekten-Lehre und wendet sich zu der neuen „Empfindsamkeit“ zu.
Attributen der Musik, Jean-Baptiste Simeon Chardin 1765
String Quartet von Hydn gehört zu meinen Lieblingsstücken, aber aufgrund der Besetzung mit Streichinstrumenten können wir diesen nicht in unseren Programm aufnehmen.Dennoch stimmt es sehr gut auf das galante Thema ein.
Der Geist der Rokoko – Mode für die Dame war bestimmt durch Eleganz, Kultiviertheit und Raffinesse, doch es gab auch Elemente des Kapriziösen, Koketten und Extravaganten. Im Gegensatz zur würdevollen Steifheit des 17.Jahrhunderts war die Mode des 18.Jahrhunderts reich geschmückt und anspruchsvoll. War im 17.Jh. die Herrenmode extravaganter und farbenfroher gewesen als die Damenmode der Zeit, so ergriffen nun die Frauen die Initiative, und Ihre höfische Kleidung gewann eine unnachahmliche Eleganz. Gleichzeitig war man auch um einen angenehmeren Lebenstill bemüht, der bequeme Stunden in behaglichen Wohnräumen erlaubte, umgeben von Ziergegenständen und bevorzugten Möbelstücken. Um diesen Bedürfnissen entgegenzukommen, bildete sich ebenfalls ein einfacherer und formloser Kleidungstill heraus.