
Das schwarze Spitzenbustier aus exklusiver St.Galler-Spitze mit geometrischem Muster entstand zum ersten Mal im Jahr 2000. Die Kreation wurde inspiriert durch meine Begegnung mit Daniela und durch ihre sinnliche Schönheit. Sie wurde zu meinem ersten Model und ihr Schwarz-Weiss-Portrait von Daniel Gendre war über viele Jahre Ikone des Ateliers « entre nous ». Helene Hessel schrieb einst in ihrem Bericht aus Paris, dass die Wahl des Mannequins die Ambitionen des Modehauses erkennen lässt. „Monsieur Worth erklärte mir eines Tages seine besonderen Gesichtspunkte. Er legt den Hauptwert auf den Gang. Gleich danach auf die Feinheit der Gelenke und den reinen Teint der Haut. Dass sie gut gewachsen sein müssen versteht sich von selbst. Viel wichtiger aber als das hübsche Gesicht ist eine gewisse Unabhängigkeit der Bewegung“. Ich habe zudem auf eine gewisse Unabhängigkeit der Persönlichkeit geachtet und die Begegnungen mit meinen Models, waren für mich immer sehr inspirierend und beglückend.
In den 15 Jahren meiner Tätigkeit durfte ich mehrere Spitzen-Bustiers anfertigen, aber es fehlte mir lange die Zeit um eines für mich herzustellen. 35-40 freie Stunden sind nicht schnell in einem Arbeitsalltag zu finden. Vor wenigen Tagen ging endlich mein grosser Wunsch in Erfüllung – ich durfte das von meiner treuen Angestellten, Sandra Manhardt, unter meiner Anleitung angefertigte Spitzenkorsett entgegennehmen.


Angesichts des grossen Aufwands an erforderlicher Handarbeit für die Verarbeitung der Spitzen und der zahlreichen Feinanpassungen, nehme ich nur noch selten Aufträge für Bustiers entgegen, dennoch ist eine Feinmassanfertigung immer noch möglich.

Im kommenden Jahr habe ich Kapazitäten für zwei Feinmass-Spitzenbustiers. Die Anfertigung muss mindestens 3 Monate im Voraus geplant werden und erstreckt sich über mindestens 2 Monate. Das Ausführen einer solchen Kreation bedeutet einen grossen Genuss und will deshalb – genau so wie die Anfertigung – sorgfältig geplant werden. Ich selber habe das Spitzenkorsett anlässlich des Winterballs in Grandhotel Giessbach getragen. Die melancholische Winter-Atmosphäre des umgebenden Parks inspirierte die ersten, spontanen photographischen Aufnahmen.

Zitat von Helene Hessel wurde entnommen aus dem Buch „Ich schreibe aus Paris. Über die Mode, das Leben und die Liebe“, 2014, Nimbus erhältlich bei Nimbus Verlag und im Buchhandel.
Bilder von Daniela: Daniel Gendre